Das Motto der Lilienthal-Vision ist eine zwar idealistische aber doch sehr optimistische, zeitlose und humanistische These fern jeder Ideologie.

Es ist bemerkenswert, dass 1987, noch in den tiefen Tagen des Sozialismus, eine solche Losung an herausgehobener Stelle öffentlich präsentiert werden konnte. Wenn man die Quellen liest, merkt man schnell, dass der Staatssicherheitsdienst da nicht gut recherchiert haben kann. Dass „die Grenzen der Länder ganz ihre Bedeutung verlieren“ - dazu hätte man 1987 in 1 km Entfernung von der Mauer wohl besser nicht öffentlich aufgerufen ...

Und Lilienthal hat doch Recht gehabt! Dort wo Luftverkehr zwischen den Völkern stattfindet, ist das Fundament für Austausch und Verständigung, ja Frieden und Versöhnung - wie das Motto lautet, doch gelegt. Vor dem Fall der Mauer gab es keinen Luftverkehr zwischen beiden Teilen Deutschlands - jetzt ist er nicht mehr wegzudenken.

Wir sollten bei einem möglichen Neubau von Gebäuden die fast zwanzigjährige Tradition der öffentlichen Präsentation der Lilienthal-Vision wieder besser nutzen, um Lilienthal zu ehren und natürlich auch, um das gute Image der hiesigen Luftfahrtausbildung zu fördern. Die grossartige und zeitlose Vision des deutschen Luftfahrtpioniers wäre dann wieder eine Zierde für den Luftfahrttrainingsstandort Berlin-Schönefeld mit hohem Symbolgehalt und bleibendem Erinnerungswert. Tausende Kunden würden dieses Bild jedes Jahr in viele Teile Deutschlands und der ganzen Welt tragen.

Eine deutlich sichtbare und würdige Installation ist dafür jedoch unerlässlich. Eine Tafel könnte Hintergründe erläutern. Eine aussagekräftige Übertragung ins Englische sollte ebenfalls positioniert werden. Englische Muttersprachler halfen mir, diese Übertragung zu finden: „The free flight of man - a vision of peace and reconciliation between nations”. Vielen Dank an Mike, Phil, Peter, Tim, Dave und seine Freundin.

Dieter Müller-Danert.
eMail: dieter@mueller-danert.de